Erasmusaustausch Kiel – Torquay

An- und Abreise

Anreise:

Am Samstag den 21.04. ging unsere Reise nach Torquay, nach langer Vorfreude endlich los.

Unsere Anreise von Hamburg nach England war sehr aufregend.  Der Flug ging mit wenigen Minuten Verspätung dann los und nun dauerte es nur knapp 2 Stunden bis wir am Flughafen London/Heathrow landeten. Dort angekommen warteten wir auf den Bus, der uns zum richtigen Terminal brachte, bei dem wir erneut auf einen Bus warteten. Mit dem National Express fuhren wir dann ungefähr 4 Stunden bis nach Torquay, dort angekommen wurden wir ganz lieb und herzlich von einer TTPL Mitarbeiterin und unseren Gastfamilien empfangen.

 

Abreise:

Nach wunderschönen und lehrreichen drei Wochen die viel zu schnell vorbei waren, ging es auch schon wieder nach Hause. Wir wurden von unseren Gastfamilien oder einem Taxi zur Busstation gefahren, bei der wir dann auf den National Express warteten. Es ging nun wieder vier Stunden mit dem Bus Richtung London/Heathrow zum Flughafen und von dort mit dem Flieger nach Hamburg. Alles lief problemlos und wir kamen alle heil in Deutschland an.

 

 

Familienbericht

Tjark und ich waren zusammen in einer Gastfamilie und teilten uns dort auch ein gemeinsames Zimmer. Unsere Gastmutter Ana holte uns am Abend der Anreise natürlich vom Busbahnhof ab, brachte uns zu ihr nach Hause und gab uns zu unserem Glück auch gleich etwas zu Essen. Anschließend zeigte sie uns das ganze Haus, erklärte uns einige Dinge, die wir beachten müssen und gab uns unsere Schlüssel. Am nächsten Tag, nachdem wir erst einmal ausgeschlafen hatten, lernten wir auch ihren Mann Steve beim Frühstück kennen, mit dem wir sogleich ein ausgiebiges Gespräch über Deutschland führten, da er vor knapp 40 Jahren als britischer Soldat in der BRD stationiert war. Anschließend kam auch Ana dazu und die beiden erzählten uns so einiges über ihr Leben in Torquay, gaben uns Ausflugstipps und fragten, was wir denn gerne zum Abendessen haben möchten.

In den nächsten Tagen haben wir uns häufig mit den beiden unterhalten, dabei vor allem über unsere Tätigkeiten in den Praxisstellen, da sie reges Interesse an unserem Erlebten hatten und alles wissen wollten. Die beiden haben auch eine Hündin und eine Katze, wovon wir häufig die Hündin zu Gesicht bekamen, welche sich besonders über Streicheleinheiten am Bauch freute. In unserer ganzen Zeit waren die beiden immer sehr freundlich und zuvorkommend zu uns, das Haus war immer sauber und genug zu essen hatten wir auch. Alles in allem kann ich also sagen, dass wir ziemlich Glück mit unserer Gastfamilie hatten.

 

Das Kindergartensystem in England- ein Erfahrungsbericht

Vom 23.04. bis zum 10.05.2019 absolvierte ich mein Unterstufenpraktikum an der Our Lady and St. Patrick's Catholic Nursery and Primary School in Teignmouth einer englische Stadt im südlichen Devon. Die Schule wurde 1967 gegründet und im Januar 2007 wurde der Schule ein Kindergarten für 3 bis 4 jährige Kinder angeschlossen. Die Schule besteht aus 8. Klassenräumen, einer kleinen Kapelle und zwei Raume für den Kindergarten. In den Räumlichkeiten werden Kinder von drei bis 11 Jahren unterrichtet und betreut.

Die Einrichtung wurde von der Katholischen Kirche gegründet und orientiert sich noch heute streng an den kirchlichen Werten, Normen und Regeln. Gebete und Gesprächeüber Jesus Christus sind fester Bestandteil des Ablaufs und bilden das Fundament der täglichen Rituale. Sowohl die Schule als auch der Kindergarten arbeitet nach einem katholischen Lehrplan, der den Grundsatz pflegt, dass jeder Schüler einzigartig ist und nach dem Bilde Gottes geschaffen wurde. Der Kindergarten wie auch die Vorschule orientiert sich an dem altersabhängigen Lehrplan des ,,phonics Letters and Sounds’’ Programms. Das Programm ist in sieben Stufen unterteilt, die darauf ausgerichtet sind, die Kinder auf die Schule vorzubereiten.

In der ersten Phase werden die Kinder im Kindergarten auf Kommunikation, Sprache und Laute vorbereitet. Wenn die Kinder diese Phase durchlaufen haben folgt ein Modul, in dem die Alphabetisierung der Schwerpunkt ist. Das Ziel dieses Moduls ist es, dass die Kinder anfangen Wörter zu lesen, zu verstehen und ihr Sprachniveau zu verbessern. Ein weiterer Bestandteil ist der Mathematikunterricht. Hier werden die Kinder von Anfang an spielerisch an Zahlen und die Grundrechenarten herangeführt.

Der Unterricht im Kindergarten und in der Vorschule orientiert sich jede Woche an einem neuen Bildungsthema. Während des Freispiels basteln interessierte Kinder dann im Laufe der Woche passende Dekorationen um die Gruppenräume gemeinsam zu gestalten.

Die Vorschule (Kinder von 4 bis 5 Jahren) und die Kindergartenkinder ( Kinder von 3 bis 4 Jahren) benutzen gemeinsame Räume und abgesehen von den Lernphasen, in denen sie in verschiedenen alters- und modulabhänige Gruppen eingeteilt sind, haben die Kinder einen gemeinsamen Tagesablauf. Als Praktikantin habe ich sowohl die Vorschule als auch die Kindergartenkinder über drei Wochen in ihrem Alltag begleitet.

Die Gruppe besteht insgesamt aus 45 Kindern, drei Lehrerinnen und einer Erzieherin.

 

Erfahrungsbericht

Am Ostersonntag (21. April 2019) sind wir, fünf SchülerInnen des RBZ am Königsweg (Ausbildung zur/m staatlich anerkannten Erzieher/in) nach Südengland aufgebrochen, um dort drei Wochen in Gastfamilien zu leben und ein (Unterstufen-) Praktikum in Kindertageseinrichtungen zu absolvieren. Unser Praktikum fing am Dienstag, den 23. April an und endete am 10. Mai 2019. Ich war allein in einer sehr netten Gastfamilie (Mutter und erwachsender Sohn) untergebracht und in der Nähe – 10 Minuten zu Fuß – war die Kindertageseinrichtung Southernwood Nursery, in der täglich von 8:30 bis 17:30 Uhr bis zu 35 Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren flexibel von 6 bis 7 Erzieherinnen betreut wurden (das Team bestand insgesamt aus 10 pädagogischen Fachkräften, zudem einer weiteren Praktikantin und einem 18-jährigen Mann als Aushilfskraft). Ich habe dort täglich von 9 bis 16 Uhr gearbeitet und donnerstags von 9 bis 12 Uhr, da wir an dem Nachmittag organisierte Ausflüge mit der betreuenden Organisation TTPL und anderen Schülerinnen/Schülern bzw. Studentinnen/Studenten aus aller Welt hatten. Mir hat die Arbeit in der Kindertageseinrichtung gut gefallen - ich habe bei der Betreuung der Kinder geholfen, die pädagogischen Fachkräfte unterstützt und so den Alltag und den Ablauf dort kennen lernen dürfen. Sehr gut gefallen hat mir als Yogalehrerin das Kinderyoga, welches einmal wöchentlich für eine wechselnde Gruppe von 8 Kindern stattfand. Ein besonderes Projekt ist auch der einmal pro Woche stattfindende Besuch der nahegelegenen Residenz (Altenheim in einer schönen Villa) mit einer Gruppe von 12 Kindern. Zweimal konnte ich diese für alle Seiten bereichernde Aktion begleiten: Die 12 Damen zwischen 80 und 90 Jahren – alle an Demenz erkrankt – wurden von den Kindern herzlich begrüßt, es wurde gemeinsam gesungen, gemalt, vorgelesen und am Ende gab es für die Kinder Kekse und Saft. Nach einer herzlichen Verabschiedung jeder einzelnen Bewohnerin der Residenz gingen die Kinder mit den Erzieherinnen zufrieden zum Kindergarten zurück – so auch am Freitagnachmittag meines letzten Praktikumstages.

 

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