Erasmus+ Mobilität Kiel – Mallorca
Ausbildungsberuf: Schilder und Lichtreklamehersteller/in
- Mr. Rapid Tintado -
Mein dreiwöchiges Praktikum auf Mallorca habe ich bei Mr Rapid, einer kleinen Werbetechnikfirma, in Palma absolviert. Die Firma, in welcher insgesamt sechs Leute arbeiten, bestand aus einem Büro mit übergehender Werkstatt in welchem Schneidetisch, Plotter und Digitaldrucker platziert waren, einer ausgebauten Garage für Autofolierungen und einer weiteren Garage mit Fräse und Arbeitstischen. Während der drei Wochen habe ich T-Shirts bedruckt, Platten mit Digitaldrucken und Folienplotts beklebt, Autos mit Folienplotts verklebt und zum krönenden Abschluss noch mitgeholfen ein Schiff von innen umzufolieren. Währenddessen ist mir vor allem aufgefallen, dass meine Kollegen dort meistens nach Augenmaß ausrichten oder auch gerne mal Hände und Finger benutzen, um Abstände auszumessen und nicht wie in Deutschland alles auf den Millimeter genau abmessen. Trotz den ein oder anderen Kommunikationsschwierigkeiten, da einige meiner Kollegen nur spanisch konnten, habe ich mich mit allen gut verstanden und wurde sofort in das Team integriert. Durch die Arbeit dort habe ich vor allem auch die Kultur besser kennenlernen können und habe mich nicht nur als Tourist gefühlt. Die drei Wochen sind wie im Flug vergangen und ich kann es kaum erwarten dorthin zurückzukehren und noch mehr von der Insel zu entdecken.
- Decaprint S.L. -
Mein erstes Zusammentreffen mit meinem Chef und den Kollegen war sehr lieb und freundlich und dass obwohl ich zu spät kam, da ich mich verlaufen hatte, es gab etwas Schwierigkeiten ihm zu erklären warum ich denn nun zu spät war, aber mit Bildern und Zeichen haben wir uns verstanden. Mein Chef sprach etwas Deutsch, dieses allerdings sehr schlecht.
Mein erster Arbeitsauftrag war es kleine Metall Schilder mit einem schon zugeschnittenen Druck zu bekleben. Anders als in meinem Betrieb in Deutschland, habe ich es einfach angelegt und aufgeklebt, statt es erst mit Kreppband zu fixieren, was auch gut war, denn bei der Menge wäre das viel zu viel Kreppbandverbrauch. So war ich in meiner Firma angekommen, hatte meine Aufgabe die ich beherrschte und war glücklich.
In den darauf folgenden Tagen fühlte ich mich immer wohler, denn alle waren sehr sehr nett zu mir. Maxi, mein Arbeitskollege, brachte mich zum Lachen obwohl wir nicht dieselbe Sprache sprechen und er auch kein Englisch konnte. Sehr wenige meiner Kollegen sprach Englisch, was noch eine weitere Herausforderung war. Häufig wurde ich auch zu Außeneinsätzen mitgenommen, auf kleinere und auch sehr große Yachten, um dort Sonnenschutzfolie an die Fenster z.B. eines Jaquuzies zu kleben und die Schutzfolie von diesen Fenstern abzuziehen. Was bei weitem nicht so leicht ist wie bei normalen Dibond-Platten, denn diese Schutzfolie muss als erstes am gesamten Rand eingeschnitten werden und sie reist sehr leicht ein, außerdem bleibt ein komischer Film von Kleberesten überall zurück, den es auch erst einmal weg zu bekommen gilt. Dafür geht am besten ein Schaber. Auch die Sonnenschutzfolie anzukleben ist nicht so leicht, als erstes natürlich mit ganz viel Spüli und Wasser und wenn Blasen darunter sind alles noch einmal abziehen und mit noch mehr Wasser versuchen. An einem anderen Tag sollte ich viele kleine Drucke zuschneiden und suchte vergeblich nach einer Schneidematte und schnitt auf Glas- oder Metalltischen. Nur praktisch, dass eine Schneidevorrichtung mit in den Tisch der Firma integriert war, welche mir das Arbeiten erleichterte. Auch Dibondplatten schnitten sie dort einfach mit dieser Schneidevorrichtung zu. Oft gingen der Chef und die Kollegen mit mir in der Pause, oder auch nach Feierabend rüber in das Eck-Café gegenüber und wir aßen und tranken Mallorquinische Spezialitäten. Es war sehr unterhaltsam auch wenn wir nicht dieselbe Sprache sprechen.
Ausbildungsberuf: Friseur/in
- Hair Spot -
Hallöchen, ich mache eine Ausbildung als Friseurin und bin im 2 Lehrjahr. Ich habe bei dem Projekt Erasmus mit gemacht und bin mit einer tollen Gruppe nach Mallorca geflogen. Die Reise ging drei Wochen lang vom 13.5 bis 1.6.19. Ich war in dem Salon „Hairspot“ von Claudia Rentsch untergebracht, der Weg dorthin von meiner Unterkunft war klasse, ich musste 10 Minuten laufen. Als ich am ersten Tag zum Salon ging, kam Claudia mit dem Fahrrad „an gedüst“ und hat mich sehr nett begrüßt, sie schloss das Gitter auf und die Tür und ich habe den kleinen Tisch und die beiden Stühle rausgestellt. Sie hat mir erst mal alles gezeigt was ich zu beachten habe, die ganzen Lichter, die ich an machen muss, Wasser mit Zitrone für die Kunden fertig machen, Musik an und vieles mehr.
Die Arbeitszeiten waren von 10 bis 20 Uhr und ich sollte immer um 9:45 da sein und den Laden aufschließen und schon mal alles vorbereiten, aber wenn um 10 kein Termin an standen, kam Claudia meistens erst um 11 und ich stand eine Stunde alleine im Salon und Abends hat Claudia mich den Laden alleine abschließen lassen und ist meistens auch immer eine Stunde vorher gegangen. An den ersten Tagen durfte ich noch nicht viel machen da sie mich erst mal kennenlernen musste, für mich war das ein sehr komisches Gefühl nicht mit Arbeiten zu können, da ich bei mir im Salon Zuhause viel mitarbeite. Ich durfte schon nach ein paar Tagen bei ihren Kunden Die Haare Waschen und zu einer schönen Föhnfrisur föhnen. Den Ansatz von ihrer besten Freundin, die aus Bautzen zu Besuch war, durfte ich in ein dunkles Braun färben. Für mich war es super interessant zu sehen wie unterschiedlich jeder Salon arbeitet. Zum Beispiel arbeiteten wir bei Coco ohne Termine, Claudia dagegen arbeitet fast nur mit Terminen und die Preise waren auch total anders. Montag den 20.5 hatte ich einen super schönen und spannenden Arbeitstag, Claudia und ich sind zu einer Hochzeit gefahren außerhalb von Palma, wo Claudia der Braut und Ihre Familie Hochsteckfrisuren gemacht hat. Ich war für Claudia eine sehr gute Hilfe da ich ihr die ganzen Stecknadeln gereicht habe. Am Ende des Praktikums habe ich von ihr ein Shampoo und eine „leave in Pflege“ von Kevin Murphy bekommen, da ich ihr super viel geholfen haben beim Putzen aber auch viel beim Arbeiten. Es war eine spannende Erfahrung.
Ausbildungsberuf: Erzieher/in
- Escola Global-
Gleich am ersten Tag wurde uns klar, wie man mit der richtigen Finanzierung, Themen wie die Digitalisierung im Kindergartenalter aufgreifen kann. Jeder Gruppenraum war mit einem Laptop, einem Beamer sowie Tablets ausgestattet, zu denen die Kinder nach Rücksprache Zugang bekamen. Diese Medien nutzen sie mit einer Selbstverständlichkeit, wie wir sie bis dato nicht kannten. So wurden zum Beispiel die Lieblingslieder der Kinder regelmäßig lautstark zelebriert, dazu wurde ausgiebig getanzt und mitgesungen. Durch das Offene Konzept und der Harmonie der Fachkräfte untereinander gab es nie organisatorische oder kommunikationsbedingte Probleme. Wann immer ein Problem auftrat, wurde dieses dann unter den Mitarbeitern angesprochen und zusammen gelöst.
Wenn wir uns unklar waren oder generell Fragen stellten, wurde uns mit der nötigen Geduld geantwortet. Zu Beginn des Praktikums bekamen wir einen Zeitplan, der uns vorgab, in welchen Gruppenraum wir wann sein sollen. Der Grundgedanke war schon von Beginn an, dass wir ein größtmögliches Spektrum an Arbeitsweisen kennenlernen und auch verschiedene Altersgruppen im Alltag erleben. Ein großer Punkt, der uns sofort auffiel, war, dass die Kinder schon im Vorschulalter Geschichten lesen oder Sätze schreiben konnten. Was bei uns in der zweiten Klassenstufe anfängt, wird hier schon vor Eintritt des Schulalters geübt und verbessert. Einer der Punkte, der uns im sprachlichen Bereich nicht entgangen ist, ist die Mehrsprachlichkeit der Kinder. Viele Kinder sprechen mindestens zwei Sprachen. Da die Kinder täglich miteinander kommunizieren, bringen sie sich von ganz allein das Vokabular bei, das sie brauchen, um sich zu verständigen. Auch wir haben sehr schnell gemerkt, dass unser Verständnis der Spanischen sowie englischen Sprache rasant wächst, desto mehr wir mit den Kindern und Erziehern interagieren.
Unsere Einrichtung besaß eine Hauseigene Mensa, in der täglich frische Ausgewogene Gerichte für uns und die Kinder zubereitet wurden. Auch haben wir relativ schnell bemerkt, dass man mit Englisch Grundkenntnissen gut vorbereitet ist, da jeder der Spanischen Fachkräfte auch Englisch versteht und sprechen kann. Wir machenten die Erfahrung, dass es sinnig ist, sich gemütliche Leichte Kleidung sowie Schuhe mitzunehmen, in denen man auch dreckig werden kann. Ich (Cathy) habe für mich sehr viel aus dem so gegensätzlichen Arbeiten im Kindergarten gezogen. Ein Punkt und größter Unterschied bestand darin, dass meine Praktikumseinrichtung in Deutschland eine Waldkindergartengruppe ist, die sich mit Erlebnispädagogik und Naturpädagogik auseinandersetzt, nicht so wie die Escola Global, die mit einem Teiloffenen Konzept arbeitet. Die Arbeit und das Bewusstsein mit und rundum der Natur bekommt auf Mallorca eher einen Ausflugcharakter. Ein sich auseinandersetzen mit sich selbst und der Umwelt um einen herum findet hier bei eben solchen Ausflügen statt. Ich (Karl) habe andere Erfahrungen gemacht. Für mich war die Kommunikation der Erzieher/innen untereinander auf einem ganz neuen Level im Gegensatz zu dem, was ich bereits kannte. Wann immer etwas Außerplanmäßiges passiert ist, haben sich die Erzieher/innen zusammengesetzt und an einer Lösung gearbeitet. Da ich es bis jetzt nicht kannte, dass Fachkräfte sich sozusagen auf ein Metaebene begeben, um ein Problem von möglichst vielen Seiten zu beleuchten, waren es gerade diese Situationen die mich fesselten. Jeder der die Chance hat, dieses Angebot wahrzunehmen, sollte es tun. Diese Erfahrungen, die wir durch den Austausch machen durften, kann uns niemand mehr nehmen. Einer der Wertvollsten Erfahrungen war es uns in unserer Arbeitsweise, wie wir sie von Zuhause aus kennen, wiederzufinden und andere Konzepte in ihrer Entfaltung zu erleben. Genau dort fängt Erasmus+ an. Egal wer du bist, egal was du Beruflich machst, wage diesen Schritt ins Unbekannte und lasse dich reichlich mitErfahrungen beschenken.
Ausbildungsberuf: Gärtner/in
- Arabella Golf Son Muntander-
Nach einem guten Flug wurden wir in tollen Apartments mitten in Palma ganz nah am Plaza de España untergebracht. Von dort aus bin ich gleich am nächsten Morgen mit dem Bus zwanzig Minuten zu Arabella Golf Mallorca gefahren. Mit dreiundsechszig Löchern der größte Golfplatz in Spanien verteilt auf vier sehr nah aneinanderliegenden Luxus-Golfplätzen. Hier wurde ich sehr nett von dem Greenkeeper am Haupteingang abgeholt und wurde dann meinem Team vorgestellt. Drei Jungs die alle kein Englisch und Deutsch sprechen konnten, dafür ganz toll Spanisch. Perfekt, denn so konnte ich mit Händen und Füßen und immer mehr Spanisch drei Wochen lang kommunizieren. Dabei habe ich mich immer mehr über die gelernten botanischen Planzennamen freuen können. Die sind nämlich die gleichen in Spanien und so konnten wir uns über Pflanzen unterhalten obwohl mein Spanisch sehr begrenzt vorhanden war.
In den drei Wochen haben wir ganz viel gemacht. Außer die Golfrasen wurde alles von dem Gärtner-Team gepflegt und schön gehalten. Zu den Tätigkeiten gehörte Rollrasen verlegen, Wildkräuter aus den Rabatten entfernen, kleine Rasenflächen mähen, Formschnitte, Palmen schneiden, Bewässerungsschläuche verlegen und Bewässerung von Kübelpflanzen und neugepflanzten Bäumen. Bei der Arbeit wurde ich immer gut eingewiesen und bekam auch die nötige Schutzausrüstung. Für die Formschnitte haben wir teils auch mit einer unmotorisierten Heckenschere gearbeitet, was für mich ganz neu war. Die hatten nur ganz wenige Maschinen, aber mit denen, die sie hatten, wurde sehr sorgfältig umgegangen. Mit viel Humor und guter Laune bei der Arbeit sind die drei Wochen sehr sehr gut und schnell verlaufen. Es ist eine ganz tolle Erfahrung das gemacht zu haben, und es hat mir gezeigt, dass ich mit meiner Ausbildung sehr viele Möglichkeiten habe. Mit den gelernten Fähigkeiten könnte ich in ganz vielen anderen Ländern als in Deutschland arbeiten. Die Freizeit war auch sehr toll. An jeden freien Tag haben wir mit einer kleinen Gruppe einen wunderschönen Ausflug gemacht. Städte erkundigt, gebadet, gewandert, lecker gegessen und geschnorchelt. Auch die Feierabende wurden miteinander auf der Dachterrasse oder in Palma genossen. Drei Wochen mit sehr viel Spass, viele Erfahrungen und Erlebnisse.
Ausbildungsberuf: Hotelfachfrau/mann
- Hotel Valparaiso -
Das Valparaiso ist ein Fünf-Sterne Hotel am Rande Palmas. Es verfügt über ca. 180 Zimmer und 6 Suiten. Das besondere an diesem Hotel sind der ausgezeichnete Spa-Bereich und der Meerblick aus jedem der vielen Zimmer.
Während des drei-wöchigen Praktikums waren wir insgesamt 4 Praktikanten in dem Hotel. Wir wurden innerhalb des Betriebes in die unterschiedlichen Abteilungen aufgeteilt. Bereiche in denen wir gearbeitet haben waren Housekeeping, Rezeption, F&B und Spa. Im Housekeeping haben wir zusammen mit der Hausdame gearbeitet, morgens im Büro den Zimmerplan aufgestellt und die Zimmermädchen auf die zu reinigenden Zimmer verteilt und im Laufe des Tages haben wir dann gemeinsam die gereinigten Zimmer gecheckt. Je nach Bedarf haben wir auch die angelieferte Hotelwäsche verräumt oder eines der Zimmermädchen beim Reinigen des öffentlichen Bereiches unterstützt. An der Rezeption haben wir ganz klassisch Gäste ein und ausgecheckt. Gutscheine verkauft und die Gäste nicht nur über die Hotelanlage, wie beispielsweise Pool und Tennisplatz, sondern auch über die Möglichkeiten und Aktivitäten in Palma aufgeklärt. Zu unseren Aufgaben im Bereich F&B zählten die Betreuung des Frühstücksbuffets, arbeiten im Bistro und das Eindecken bzw. das Ausräumen der Tagungs-und Veranstaltungsräume. Das Frühstücksbuffet ist von 8:30 Uhr bis 11:00 jeden Morgen geöffnet. Wir haben hierbei schmutziges Geschirr abgeräumt, Kaffee serviert, das Buffet aufgefüllt und im Backoffice poliert. Später im Bistro, welches täglich von 12:00 bis 23:00 Uhr geöffnet ist, haben wir herkömmlichen Service geleistet. Aufnehmen von Speisen und Getränken, servieren der Speisen, sowie Getränkevorbereitung. Im Spa-Bereich, haben wir den Empfangs-Tresen besetzt, die Gäste empfangen und ihnen den Zugang zum Spa-Bereich freigeschaltet und Bademäntel, Flip Flops, Handtücher und Wasser an die Besucher rausgegeben.
Alles in einem waren diese drei Wochen sehr lehrreich und spannend. Auch wenn wir nicht überall so mit anpacken konnten, wie in unseren Lehrbetrieben, so haben wir dennoch sehr viel für uns mitnehmen können. Nicht nur die Erfahrungen mit dem Umgang der Gäste in einem anderen Betrieb und auch dazu auf einer Urlaubsinsel, sondern auch die sprachlichen Herausforderungen und der Kontakt mit fremden und dazu wirklich freundlichen und herzlichen Menschen haben zu unserem wachsenden Selbstbewusstsein beigetragen.
Wir möchten diese Erfahrung auf keinen Fall mehr missen!