Mit Erasmus+ auf Mallorca (Köchin und Koch)

Ausbildungsberuf: Koch/Köchin Hotel Valparaíso

Am Samstag sind wir planmäßig auf Mallorca gelandet und sind jeweils zu dritt in tolle Apartments gezogen. Den nächsten Tag haben wir dann am Strand verbracht und die Sonne und das Meer genossen.
Am Montag sind Kalle, Lea und ich durch das Hotel geführt geworden, in dem wir drei Wochen lang neue Erfahrungen sammeln durften. Kalle ist mein Kollege als Koch in Ausbildung und Lea lernt Hotelfachfrau. Anfangs haben wir uns in den vielen Gängen oft verlaufen, aber dann recht schnell zurechtgefunden. Die Mitarbeiter haben uns herzlichst begrüßt und waren immer sehr freundlich.
Anders als bei uns, waren die Küchen getrennt und hatten verschiedene klimatisierte Räume fürs Vorbereiten von Fleisch und Fisch, Obst und Gemüse oder Desserts. Was mich zunächst wunderte, war das Fehlen von Handtüchern in der Küche. Es gab nur Papierrollen, weswegen das Putzen oder Anfassen von heißen Blechen schwierig war und viel Müll produziert wurde. Außerdem wurde nicht sehr stark auf die Mülltrennung geachtet und es musste oft Obst und Gemüse entsorgt werden, das schon geschimmelt hat.
In meiner ersten Woche habe ich morgens um 8 Uhr angefangen und bei den Vorbereitungen für das Frühstücksbuffet sowie dem Mittagsservice geholfen. Die Kommunikation war etwas schwierig, da das Küchenpersonal kein Englisch sprach und ich kaum Spanisch kenne. Meine Aufgaben wurden mir dann praktisch vorgeführt und nebenbei auf Spanisch erklärt. Ich habe meistens Obst und Gemüse oder Wurst und Käse geschnitten, durfte aber auch beim Vorbereiten von Fingerfood mithelfen. Mittags und abends gab es für alle Mitarbeiter ein Buffet und dabei ist mir positiv aufgefallen, dass es jeden Tag Obst und einen frischen Salat gab und übriggebliebenes Gebäck vom Frühstück dazugestellt wurde.
In meiner zweiten Woche haben Kalle und ich zusammen Schicht gehabt und da er fließend Spanisch spricht, lief die Kommunikation besser und er konnte für uns übersetzen. Mittags wurden wir im Bistro eingesetzt und durften bei den Mittagsgerichten helfen. Besonders hat mir das Schneiden von Obst vor den Gästen beim Frühstück gefallen. Da durften wir Smoothies und Milchshakes mixen und die Saftbar und das Obstbuffet auffüllen.
Die drei Wochen in Palma waren eine tolle Erfahrung und haben sich wie Urlaub angefühlt. Ich werde die Herzlichkeit und Gelassenheit der Menschen und die wunderschönen Strände auf Mallorca sehr vermissen. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen und ich wäre gerne noch länger geblieben. Vor allem habe ich gelernt, dass ich nach meiner Ausbildung gerne reisen und im Ausland kulinarische Erfahrung sammeln möchte.

 

Moin ich bin Kalle, ich komme aus Kiel und bin Kochazubi beim Studentenwerk SH. Dies ist nicht mein erster Austausch, weswegen mir das Spanischsprechen nicht fremd ist und mit meinen 26 Jahren bin ich der Gruppen-Opa!

Mit Mara und Lea zusammen mache ich das Praktikum im Hotel Valparaiso, das auf einem Berg über Palma thront. Das Hotel wurde vor ca. 10 Jahren von einer chinesischen Erdöl Firma aufgekauft und heißt seitdem GPRO Hotel Valparaiso Palace & Spa.

An unserem ersten Tag wurden wir von der netten Marilou durch das Hotel geführt, danach durften wir uns von der alkoholfreien Karte ein Getränk aussuchen und haben noch eine Stunde am Pool herum gesessen. Was man dem Hotel lassen muss, es wirbt damit, dass seine Mitarbeitenden umsonst den Spa benutzen dürfen und das haben wir zu Genüge ausgekostet!

Nun zur Arbeit: als Koch in Deutschland ist man die HACCP-Richtlinien gewohnt und im Vergleich ist die Küche in Spanien dann doch etwas unsauber.

Doch wir konnten uns etablieren, indem wir die Zeit, in der wir nichts zu tun hatten, genutzt haben, in der Küche einfach großzügig zu putzen. Zuerst wurde ich getrennt von Mara, der anderen deutschen Köchin, eingeteilt. Doch nachdem sich herausgestellt hatte, dass ihre Spanischkenntnisse nicht ausreichend für die Kommunikation waren und die meisten Köche nur Spanisch konnten, habe ich angeboten, für sie zu übersetzen. Die erste Woche habe ich also im Restaurant des Hotels in der Spätschicht gearbeitet und ab der zweiten Woche waren wir dann zusammen in der Frühschicht und haben das Frühstück vorbereitet. Dafür mussten wir z.B Serrano, gekochten Schinken und den einheimischen Jamón Ibérico aufschneiden und auf Platten legen. In der letzten Woche durften wir zusammen dann einen Posten im Frühstücksbuffet übernehmen. Dort haben wir frisch vor den Kunden Obst geschält und geschnitten sowie Smoothies und Milchshakes zubereitet. Diese Arbeit hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht, da wir dort mit deutschen sowie auch englischen und spanischen Touristen in Kontakt kamen und mal ein nettes Pläuschchen halten konnten. Alles in allem hat die Arbeit in diesem Hotel sehr viel Spaß gemacht und wir haben unter den vielen internationalen Kollegen einige sehr gute Freunde gefunden. Ich kann Leuten, die in Deutschland gerade eine Ausbildung machen, dieses Programm sehr empfehlen, da es dabei hilft, mal über den Tellerrand hinauszuschauen und sich aus seiner eigenen sogenannten "Komfortzone" herauszuwagen.

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