Mit Erasmus+ auf Mallorca (Friseurin und Friseur, Garten- und Landschaftsbauerin und -bauer)

Friseur und Friseurin

Ich werde euch von der bisher aufregendsten Zeit in meinem Leben erzählen ... Ich bin Lisa, 23 Jahre alt und eine der glücklichen Zwölf, die ein dreiwöchiges Praktikum auf Mallorca machen durften! Niemals zuvor war ich so lange von zu Hause weg und zudem noch mit wildfremden Menschen in einer Unterkunft.

Zurzeit befinde ich mich im 3. Lehrjahr meiner Friseurausbildung und arbeite in Kiel in einem kleinen Dreimannbetrieb. In Palma (5 Minuten zu Fuß vom Apartment entfernt) durfte ich im Silke von Rolbiezki Salon in einen ganz anderen Salonalltag hineinschnuppern. Das Team besteht aus drei Friseuren, einem Rezeptionisten, einer Helferin, einer Nagelpflegerin, einer Kosmetikerin und zwei lieben Hunden.

Dienstag bis Samstag hat der Salon geöffnet und meine Arbeitszeit verlief in der Regel von 11 Uhr bis 20 Uhr. In den drei Wochen durfte ich an echten Kunden die Arbeit eines Lehrlings im 1. Lehrjahr ausüben: Haare waschen, Ansatzfarbe auftragen, Föhnen, Augenbrauen färben und zupfen... Nebenbei Fegen und den Kunden hochwertige Getränke an den Platz bringen. Dies hat mich nicht überrascht, denn für den Besuch in diesem Salon bezahlen die Kund/-innen auch ihren Preis. Mein Können durfte ich an Modellen beweisen, welche aus ausgesuchten Kunden des Salons oder meinen Mitbewohnern bestanden. Hier habe ich mit Anleitung der Chefin aufwändige Farbtechniken und moderne Schneidestile erlernt und für die Modelle kostenlos umsetzen dürfen.

Das Team hat mich für die drei Wochen mit offenen Armen empfangen und integriert. Im Silke von Rolbiezki Salon habe ich gelernt, dass ein Friseurbesuch sehr viel mehr beinhalten kann als nur Haare schneiden und färben lassen, sondern auch Service, Ambiente, Entspannen... Hier wird sich viel Zeit für jeden Besucher genommen und sehr präzise gearbeitet, was mir sehr gefallen hat.

Nun sitze ich hier an unserem letzten Abend auf Mallorca und blicke auf gaaaaaanz viele schöne Momente zurück. Ich bin dankbar für die tolle Erfahrung im Salon und die wunderbaren Menschen kennengelernt zu haben, die nun keine Fremden mehr sind ...

Garten- und Landschaftsbau

Hallo, wir sind Lasse und Marlen. Durch Erasmus+ haben wir die einmalige Möglichkeit, ein dreiwöchiges Auslandspraktikum auf Mallorca erleben zu dürfen. Wir sind im Bereich Garten- und Landschaftsbau tätig. Die Firma EDEN el jardín gewährt uns Einblicke im Zeitraum vom 04.05. - 25.05.2024 (Wochenenden ausgenommen) in das mallorquinische Arbeitsleben.

Der Arbeitstag beginnt für uns um 6 Uhr mit dem Klingeln des Weckers. Darauffolgend begeben wir uns täglich auf einen ca. 40minütigen Fußmarsch. Angekommen treffen wir uns mit unseren Kollegen hinter einem Lidl Parkplatz, da es keinen konkreten Firmenstandort gibt. Dort werden wir von einem Vorarbeiter in einzelne Kolonnen für den jeweiligen Tag eingeteilt. Die Kommunikation war zwar die erste Zeit schwierig, da es lediglich einen englischsprachigen Mitarbeiter gibt, aber dies hatte auch positive Seiten, da wir schnell spanisches "Gartenvokabular" gelernt haben.

Größtenteils wird bei EDEN el jardín mit dem selben Werkzeug gearbeitet, es wird jedoch vielseitig eingesetzt. Dabei war besonders interessant ein Werkzeug namens Chapeta (Anwendungsbereiche: Graben erzeugen, Pflanzlöcher erstellen, Unkraut entfernen und vieles mehr). Eine weitere Auffälligkeit ist, dass die Werkzeuge im Allgemeinen deutlich kleiner sind. So lässt es sich mit der Schaufel (Pala) nicht sonderlich rückengerecht arbeiten. Anders als in Deutschland werden die Geräte sehr pragmatisch eingesetzt, so haben wir z. B. mehrere Sträucher mit einem Stemmhammer gerodet.

Nicht nur der Gebrauch von den Werkzeugen unterscheidet sich von der deutschen Arbeitsweise, sondern auch die Pausen-Zeiten (30 Minuten Frühstück und 60 Minuten Mittag) ebenso wie der Umweltgedanke. Hierbei ist uns ein Erlebnis besonders im Gedächtnis geblieben: Gerodete Pflanzen und Pflanz-Schnittgut wurden gemeinsam mit Plastikblumentöpfen und Gummi und vielen weitere Abfällen in einer öffentlichen Mülltonne entsorgt. Sehr erschreckend. Hingegen als positiv haben wir den Einsatz von Akkugeräten empfunden (Heckenschere, Laubbläser, etc.). Aufgefallen ist uns, dass viele Gärten ein ähnliches Pflanzenspektrum besitzen. Um einige Pflanzen zu nennen: Pittoporum tobira, Strelizia august, Rhynchspermum jasminoides, Liriope mus cari, agapanthus africanus, Tulbaghia viola cea, Palmen Arten, Orangen Arten, Oliven Arten und Zitronen Arten. Zudem ist uns aufgefallen, dass relativ wenig Baumaschinen genutzt werden. Wir haben keine Bagger oder Radlader genutzt. Hier wird viel Wert auf gute alte Handarbeit gelegt.

Um 17 Uhr haben wir auf der Baustelle Feierabend gemacht. Um diese Zeit ist unser Arbeitstag allerdings noch nicht beendet, da wir von dem ersten Tag an als Fahrer für eine Kolonne eingesetzt wurden. Die ersten Wochen arbeiteten wir in Andraxt, was eine Fahrt von über 45 Minuten zufolge hatte (mucho tráfico). Nachdem wir die Kolonne erfolgreich hinter Lidl abgesetzt haben, steht uns noch der 40-minütige Rückweg bevor.

lm Großen und Ganzen ist der Austausch ein voller Erfolg und eine tolle Erfahrung, da wir bei EDEN el jardín eine Menge erleben durften. Unsere Arbeit gestaltet sich sehr vielseitig: wir haben gepflanzt, Rasen angelegt, Boden Bearbeitung betrieben, uns mit Entwässerungssystemen auseinandergesetzt, Gärten gepflegt und viele neue nette Menschen kennengelernt. Abschließend können wir allen, die überlegen den Schritt für ein Auslandspraktikum zu wagen, diesen sehr empfehlen, da man neue Leute kennenlernt, neue Kulturen, Arbeitsweisen und allgemein viele neue Erfahrungen sammelt.

 

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