Gastronomische Assistenten und Friseurinnen mit Erasmus+ in Vaasa/Finnland
Gastronomische Assistentin und Assistent
Am 08. September 2024 um 4:45 Uhr ging es für mich los zum Flughafen nach Hamburg. Schon auf der Fahrt dorthin merkte ich, wie die Aufregung stieg. Der Erasmus+ Austausch ermöglichte mir, das erste Mal in meinem Leben ein anderes Land und eine neue Kultur kennenzulernen. Für mich waren es also viele neue Erfahrungen auf einmal. Erstes Mal Ausland, erstes Mal Arbeiten mit Menschen, welche meine Sprache nicht sprechen, erstes Mal Fliegen und erstes Mal in einer WG leben.
Kommen wir zum Wesentlichen: Ich bin Katharina, 18 Jahre alt und Gastronomische Assistentin im zweiten Jahr. Als ich die E-Mail mit der Zusage für den Austausch erhalten habe, habe ich nicht damit gerechnet, dass ich in so einer kurzen Zeit so viel Schönes Erleben darf.
Die Anreise nach Finnland verlief sehr gut. Zuerst haben wir uns alle gemeinsam am Flughafen getroffen und als Gruppe zusammengeschlossen mit Frau Berndt . Für mich war der erste Flug, den wir nach Helsinki genommen haben, sehr angenehm. Dies war mein erster Flug und ich habe es mir schlimmer vorgestellt, als es in Wirklichkeit war. Der Aufenthalt in Helsinki begrenzte sich auf eine Stunde und wir haben die Zeit mit Kartenspielen gut überbrücken können. Wie wir bereits wussten, ging es nun für uns in eine „Propeller-Maschine“ welche uns nach Vaasa bringen würde. Auch hier war die Vorstellung schlimmer als die Realität, denn es war zwar laut, aber fühlte sich relativ sicher an. Am Flughafen in Vaasa hatten wir alle zunächst Sorge, dass unsere Koffer nicht gemeinsam mit uns angekommen seien, da dies bei der Austausch-Gruppe letztes Jahr der Fall war. Als der erste Koffer auf dem Band auftauchte, waren alle beruhigt. Nachdem wir alle unser Gepäck bekommen hatten, wurden wir auch schon von Nina, einer finnischen Lehrkraft, und zwei großen Taxen abgeholt und zu unseren Apartments gebracht.
Am zweiten Tag haben wir uns mit Nina und Frau Berndt auf den Weg zur Partnerschule Vamia gemacht und lernten dort die finnischen Schülerinnen und Schüler kennen, welche uns eine kleine Präsentation über Vaasa und Finnland vorgestellt haben. Dort wurde mir auch mein Arbeitsplatz gezeigt, denn ich war tätig im schuleigenen Restaurant namens „Silveria“. Meine Aufgaben bei der Arbeit waren recht vielfältig als auch übersichtlich. Die meiste Zeit über habe ich in der kalten Küche gemeinsam mit verschiedenen Schülern aus Vamias Internationalen Klassen zusammengearbeitet. Dort waren meine Aufgaben hauptsächlich Salate und Desserts vorzubereiten und anzurichten. An einigen Tagen habe ich auch in der warmen Küche gearbeitet, also dort, wo die Hauptgerichte zubereitet wurden. Auch da habe ich viel Spaß an der Arbeit gehabt. Das „Silveria“ bietet jeden Tag drei verschiedene Gerichte an, aus denen man als Gast wählen kann. Vegetarisches Essen, fleischhaltiges Essen und Fisch. Schul- und Arbeitsbeginn war um 8.00 Uhr und der Schul- bzw. Arbeitstag endete um 14:30 Uhr. Der Weg zur Arbeit wurde mir durch das Bus fahren erleichtert. In Vaasa ist Bus fahren jedoch anders, als hier bei uns in Deutschland. Die meisten Bushaltestellen haben keinen eigenen Namen und sind nur mit einem gelben Schild mit einem Bus darauf gekennzeichnet. Mit der App Waltti Mobiili konnte man sich mit ein wenig Hilfe von den finnischen Schülern jedoch gut zurecht finden.
Abgesehen von der Arbeit hatten wir auch ein ausgewogenes Programm am Wochenende. Einer der finnischen Schüler von Vamia verbrachte sehr viel Zeit mit uns und zeigte uns viele Sehenswürdigkeiten. Durch ihn hatten wir viele Gelegenheiten, Vaasa als solches wirklich kennenzulernen. Wir haben uns den Meteoriten-Krater, den Öjberget (das nahegelegene Wintersportgebiet) und die schwedische Seite von Vaasa angesehen. Auch das Nachtleben in Vaasa ist auf jeden Fall lohnenswert.
Mein Fazit zu dem gesamten Austausch:
Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich so viel Positives aus diesem Programm mitnehmen würde. Ich kann nur jedem, der darüber nachdenkt, diesen Austausch zu machen ans Herz legen, es zu tun. Auch wenn nicht alle Dinge wie geplant gelaufen sind und es auch Schwierigkeiten gab, werde für immer die schönen Momente in Erinnerung behalten und auch wertschätzen. Es war nicht nur eine Bereicherung an Arbeitserfahrung, sondern auch an Menschenkenntnis und Lebenserfahrung.
Hallo, ich bin Fabian!
Wir sind wie geplant in Vaasa angekommen und wurden mit dem Bus zu unseren Apartments gefahren. Ich war positiv überrascht von der Wohnung. Am Abend waren wir noch einkaufen und mussten erst einmal herausfinden das manche Läden relativ teurer sind. Später haben wir noch einen Lidl entdeckt, der deutlich bessere Preise hatte.
Nach der ersten Nacht haben wir eine finnische Klasse kennengelernt und haben die Schule und die Gegend besichtigt.
Katja und ich konnten auch schon am ersten Tag unseren Arbeitsplatz im schuleigenen Restaurant „Silveria“ besichtigen. Dort kochen Schülerinnen und Schüler der Köcheklassen für Gäste aus der Schule und auch für Gäste von Außerhalb, denn im „Silveria“ kann grundsätzlich jeder Essen gehen. Den Service übernehmen die Serviceklassen.
Am nächsten Tag haben wir direkt mit der Arbeit in dem schulischen Restaurant angefangen. Wir wurden sehr nett von den Klassen und den Lehrern begrüßt und konnten uns gut einbringen. Die Verständigung lief weitgehend ohne Probleme. Wir durften entscheiden, ob wir „kellnern“ wollten, also im Service arbeiten, oder nur in der Küche, oder auch beides kennenlernen wollten. Wir haben uns für die Küche entschieden, da uns die Arbeit dort am meisten Spaß macht.
Wir hatten vielseitige Aufgaben und konnten immer eigenständig arbeiten. In der kalten Küche wurde viel Gemüse geschnitten und Salate sowie Dessert angerichtet. In der warmen Küche haben wir nach Rezept immer ein Fleischgericht, ein Fischgericht und eine vegetarische Option zubereitet. Später haben wir auch die fertigen Mahlzeiten für die Gäste angerichtet und noch Dinge für den nächsten Tag vorbereitet, z.B. Fleisch das eingelegt werden musste oder Salate.
Besonders meine Effizienz für das Verarbeiten von Lebensmitteln und das Abrunden von Gerichten haben sich in dem dreiwöchigen Praktikum in Vaasa gesteigert. In der Pause hatten wir auch die Möglichkeit, kostenlos zu Essen, denn finnische Schülerinnen und Schüler bekommen die Schulverpflegung gratis und wir als Praktikanten ebenfalls. In unserer Freizeit haben wir oft die Gegend erkundet oder sonst einfach die Zeit genossen.
Friseurinnen
Erste Woche:
Am Montag, den 09.09.2024 war das Kennenlernen auf dem Hansa Campus der Schule Vamia mit den Tourismus-Schülerinnen und -Schülern, die schon auf uns mit einer Präsentation auf uns gewartet haben. Im Anschluss gab es eine Rundführung durch Vaasa.
In der ersten Hälfte unseres Praktikums waren wir, Katrin und Michelle, beide Friseurinnen im 2. Ausbildungsjahr, in der Schule eingesetzt und lernten die dortige Ausbildung kennen. Am Dienstag durften wir für 6 Stunden im finnischen Theorieunterricht mitmachen. Da dieser auf Finnisch war (im Friseurbereich gab es leider keine Internationalen Klassen wie in anderen Berufen), haben wir mit unserer Übersetzer-App versucht, etwas mitzukriegen. Das Thema war Dauerwelle.
Am Abend hatten die Schüler etwas Tolles für uns vorbereitet: Es gab kleine, typisch finnische Leckerbissen, die wir benoten sollten, ein Musikrätsel und einen kleinen Spieleparcours, den man im Team spielte, was richtig Spaß gebracht hat.
Am Mittwoch ging es zum Vorstellungsgespräch in den Salon Cava, unserem Praktikumsplatz für die zweite Hälfte des Praktikums.
Am Donnerstag durften wir etwas später kommen und an einem Seminar teilnehmen. Die junge Frau zeigte uns, wie man einen sauberen Übergang mit Maschine hinbekommt. Danach zeigten sie uns noch ihre Produkte. Am Freitag durften wir uns gegenseitig die Haare waschen und stylen. Danach haben wir etwas zugeschaut und mitgeholfen Ordnung zu halten. Das anschließende Wochenende haben wir alle sehr genossen.
Zweite Woche:
Am Montag, dem 16.09.2024 durften wir zuschauen, wie man ein abendliches Makeup schminkt und Katrin durfte als Modell aushelfen.
Am Dienstag haben wir uns Puppenmodelle ausgesucht und durften eine Dauerwelle in einer Spiraltechnik wickeln. Da ich ein kleines Problem mit den Haaren vom Puppenkopf hatte, die sehr stark „verklettet“ waren nach der Wäsche, habe ich den ganzen Tag damit verbracht, die Haare wieder kämmbar zu bekommen, wobei mir Michelle geholfen hat. Am Mittwoch durften wir weiter wickeln und zum Abschied unseres Praktikums in der Schule haben wir einen Beutel mit Shampoo und Conditioner bekommen.
Am Donnerstag war unser erster Tag im Salon Cava. Nach einer kleinen Rundführung durch den Salon, durften wir uns auch hier gegenseitig die Haare waschen und stylen. Am Freitag hat man uns angeboten, uns bei „Wella Education“ praktische Videos anzuschauen, über ihre Auswahl an Blondiermitteln bis hin zu der riesigen Farbpalette und wie man sie am besten anwendet.
Dritte Woche:
Am Montag, dem 23.09.2024 wurde uns gezeigt, wie man am besten schöne Hochsteckfrisuren kreieren kann und im Anschluss hat Michelle mir (Katrin) eine schöne Hochsteckfrisur gemacht. Am Dienstag saßen wir noch einmal kurz am PC und haben bei „Wella Education“ weitergeschaut, danach ging es in einen Konferenzraum mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wir haben ein Virtuelles Seminar von Wella geschaut. Leider war dieses Seminar wieder auf Finnisch, sodass wir lediglich mit den Augen lernen konnten…
Am Mittwoch durften wir etwas mit Farbe experimentieren und ein paar Echthaarsträhnen einfärben. Danach hat uns Juli (die Friseurin, die uns im Salon Cava betreut hat) gezeigt, wie sie ihrer Kollegin die Haare farblich auffrischt und mit einem schönen Stufenschnitt mehr Fülle verleiht.
Am Donnerstag haben wir den ganzen Tag verschiedene Hochsteckfrisuren am Puppenkopf geübt. Am Freitag saßen wir wieder vor dem PC und haben weiter die Videos von „Wella Education“ geschaut.
Nach drei Wochen Praktikum in Vaasa sind wir mit vielen neuen Eindrücken wieder in Deutschland angekommen.