Beeindruckende Pflanzenvielfalt auf engem Raum – Klassenausflug in den botanischen Garten, Kiel

Am 02.05.2024 erhielten wir als Klasse des Garten- und Landschaftsbaus die Gelegenheit zu einem Besuch im botanischen Garten Kiel, für den uns unser Klassenlehrer Herr Knoll ein vielfältiges Programm organisiert hat.

Der erste Programmpunkt war ein Info-Vortrag zu verschiedenen heimischen Insekten, mit denen wir unter anderem im Rahmen unserer Arbeit in Berührung kommen können. Dabei lernten wir zum Beispiel, dass von den vielen Bienen und Wespen, mit denen wir es zu tun haben, die meisten den Menschen gar nicht effektiv stechen können. Durch diese Erkenntnis können wir nicht nur selbst entspannter unserer Arbeit nachgehen, sondern hoffentlich auch potenziellen Kunden die Scheu vor einigen dieser Lebewesen nehmen.

Außerdem erfuhren wir von der spezifischen Vorliebe einiger Insekten für ganz bestimmte Pflanzen. So fliegt der Aurorafalter z.B. fast ausschließlich die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) an. Das zeigt, wie wichtig ein vielfältiges Pflanzenangebot für eine Vielfalt der Insekten ist.

Danach erhielten wir eine einstündige Führung durch die Schaugewächshäuser, die verschiedene Klimazonen bzw. Ökosysteme simulieren.

Im Tropenhaus wird mittels tropischer Schwüle, d.h. feuchter heißer Luft das Ökosystem eines Regenwaldes nachgestellt und Tropenpflanzen aus Afrika, Mittel- und Südamerika, sowie Asien eine Bühne geboten, darunter auch weithin bekannte Pflanzen, wie Bananen, die Vanille oder der Kakaobaum.

Das Nebelwaldhaus beherbergt Pflanzen aus den Hochgebirgslagen der Tropen, (sowie einige Schildkröten). Das Bild dominierten hier die Baumfarne, sowie verschiedene Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). Beeindruckend war auch der Riesenschachtelhalm (Equisetum giganteum) der eine Höhe bis zu 6 Metern erreichen kann und damit noch einmal eine ganz andere Liga darstellt als der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), der mit einer Höhe von nur bis 50 cm schon oftmals ein Ärgernis in Gärten darstellt.

Im Mediteranhaus oder auch Subtropenhaus bekamen wir z.B. Nutzpflanzen dieser Klimazone, wie Tee oder Kaffee zu sehen.

Das Amerika- und Afrikahaus stellen Trockenregionen mit aridem Klima nach, die vor allem von Kakteen und Agaven (Amerikahaus) oder Wolfsmilchgewächsen (Afrikahaus) dominiert werden.

Zum Abschluss der Führung wurden uns im Viktoriahaus mehrere tropische Wasserpflanzen vorgestellt. Besonders auffällig waren dabei die Mangroven mit ihren großen Stelz- und Atemwurzeln, die in ihrer Heimat stark zur Küstenbefestigung beitragen. Außerdem haben wir die dem Gewächshaus namensgebenden Riesenseerosen der Gattung Victoria „bewundert“. Diese Wasserpflanze fällt durch ihren enormen Blattdurchmesser, sowie die kreisrunde Blattform ins Auge, die auf den ersten Blick beinahe künstlich wirkte. Erzählt wurde uns von der enormen Stabilität des Blattes durch die Stützrippen an der Blattunterseite, die es befähigen bis zu 50kg zu tragen.

Nach der Führung hatten wir noch eine Stunde Zeit uns selbstständig auf dem Außengelände des botanischen Gartens umzusehen. Auch die Außenanlage ist geographisch gegliedert und präsentiert Pflanzen aus den verschiedensten Teilen der Welt, wie z.B. Asien, sowie einzelne Bereiche, in denen Pflanzen nach anderen Kategorien sortiert wurden, wie den Arzneigarten, wo medizinisch nutzbare Pflanzen wachsen.

Besonders auffällig ist, wie harmonisch die einzelnen Bereiche des Gartens ineinander übergehen. So läuft zum Beispiel eine Seite des Bereiches Alpinum, wo Gebirgspflanzen der verschiedenen Erdteile präsentiert werden, leicht in den im Mai auffällig blühenden Rhododendronhang über.

Ausflüge wie dieser haben großen Anteil daran den eigenen Horizont zu erweitern und uns mit einigen zusätzlichen Aspekten unseres gewählten Berufes zu befassen, die im Rahmen der täglichen Arbeit nicht in Gänze betrachtet werden können.

Wir freuen uns, dass unsere Lehrer uns diese Erfahrungen ermöglichen.

 

Paula Lemke, Gä23b

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