Als Bautechnische Assistentin mit Erasmus+ nach Vaasa/Finnland
Als Bautechnische Assistentin mit Erasmus+ nach Vaasa/Finnland
Am 27. Mai erhielt ich die erfreuliche Nachricht, dass ich als einzige Bautechnische Assistentin für das Austauschprogramm nach Vaasa ausgewählt wurde. Diese Information bestätigte meine Teilnahme.
Meine Name ist Moschda und ich bin 19 Jahre alt. Hier erzähle ich von meinen schönsten Momenten während meines Aufenthalts in Vaasa.
Am Sonntag, dem 8. September um 5:30 Uhr ging es für uns am Flughafen Hamburg los. Der Flug nach Finnland startete um 8:25 Uhr. In der Zwischenzeit hatten wir genügend Gelegenheit, uns als Gruppe mit ganz unterschiedlichen beruflichen Hintergründen auszutauschen. Der erste Flug von Hamburg nach Helsinki dauerte etwa zwei Stunden. Danach ging es mit einer kleinen Propellermaschine weiter, die uns innerhalb einer Stunde sicher nach Vaasa brachte. Als wir um 14:00 Uhr in Vaasa ankamen, fuhren wir mit Taxis zu unserem Apartment.
Am folgenden Morgen besuchten wir als Gruppe die Vamia-Schule, schauten uns die Einrichtungen an und machten eine kleine Tour durch Vaasa.
Am Dienstag lernten wir unsere Betriebe kennen und besprachen die Arbeitszeiten. Am Nachmittag machte ich meinen Sicherheitskurs-Test (in englischer Sprache), der etwa fünf Stunden dauerte – denn ohne den Sicherheitskurs darf man in Finnland nicht auf den Baustellen arbeiten.
Ich habe am Vamia Sampo Campus gearbeitet und dort großartige Kollegen kennengelernt, die mich bei der Arbeit unterstützt haben. Meine Arbeitszeiten waren von 8:00 bis 14:45 Uhr, aber manchmal durften wir auch etwas früher Schluss machen.
Am ersten Arbeitstag erhielt ich alle notwendigen Arbeitsmaterialien, wie zum Beispiel meine Arbeitskleidung und Werkzeuge. Dazu gehörten ein Hammer, Maßband, Cuttermesser, Schutzbrille, Stifte und natürlich ein Schutzhelm mit Gehörschutz. Gleich am ersten Tag musste ich den Helm aufsetzen und mit der Gruppe arbeiten.
Es ging auf eine schuleigene Hausbaustelle, denn die Schule in Vaasa setzt eigene Hausprojekte im Praxisunterricht um, und diese Häuser werden nach Fertigstellung auch tatsächlich an private Kunden verkauft. Alle möglichen Handwerksberufe, die an der Schule ausgebildet werden, arbeiten hieran mit. Unsere Aufgabe war es, mit einem Handschleifer die Mauer zu glätten und grobe Steine zu entfernen, damit wir später die Wärmedämmung zuschneiden und mit Nägeln an der Mauer befestigen konnten.
Am Mittwoch hatten wir die Aufgabe, die Küche fertigzustellen, indem wir sieben Holzleisten zurechtsägten und sie mit einem Akkuschrauber befestigten.
Am Donnerstag und Freitag erhielten wir den Auftrag, den Innenraum des Hauses zu bauen. Wir mussten wieder Holzleisten zuschneiden, damit sie perfekt passten, und danach die Dämmung zurechtschneiden und einfügen.
Am Montag, dem 16. September haben wir die fertige Terrasse gereinigt und mit Holzterrassen-Öl gestrichen, um sie zu schützen. Nach dem Lackieren bzw. Ölen machten wir gegen 10:45 Uhr Mittagspause. Danach entfernten wir die Bautreppe, indem wir sie Stück für Stück auseinanderbauten und zur Seite legten.
In den letzten Tagen meines Praktikums arbeiteten wir in der Schule an einem Bauprojekt. Wir mussten für einen Kunden ein Gartenhaus bauen. Dafür erhielten wir die Baupläne, gingen sie Schritt für Schritt durch und setzten das Gartenhaus um.
Dieses Praktikum war eine wertvolle Erfahrung, die mir tiefe Einblicke in die Bautechnik gab. Ich konnte meine theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzen und habe viel über Teamarbeit und berufliche Abläufe gelernt. Besonders beeindruckt hat mich die freundliche Atmosphäre unter den Kollegen. Obwohl ich am Anfang etwas nervös war, fühlte ich mich schnell wohl und konnte viel lernen.
Insgesamt war das Praktikum sehr bereichernd und hat mir geholfen, meine beruflichen Ziele klarer zu definieren.